KAMOV - KA-27M - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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KAMOV - KA-27M


KAMOV - KA-27M

Die Kamow Ka-27 (russisch Камов КA-27, NATO-Codename "HELIX") ist ein Militärhubschrauberdes russischen Herstellers Kamow. Sie wurde 1968 als direkter Nachfolger der KA-25 konzipiert und besitzt bei gleicher Größe annähernd doppeltes Startgewicht. Bei der sowjetischen Marinedient die allwettertaugliche Helix-A ab 1981 primär zur bordgestützten U-Boot-Bekämpfung. Daneben erfüllt sie auch Transportaufgaben und dient zur Übermittlung von Zieldaten beispielsweise an Schlachtkreuzer der Kirow-Klasse. Ab 2004 wurde ein Modernisierungsprogramm durchgeführt. Die Allwetter-Such-und-Rettungsausführung wird als Helix-D bezeichnet. Aus der KA-27 wurden der Frühwarn-Hubschrauber KA-31 und die primär für zivile Einsätze genutzte KA-32 abgeleitet. Die Konstruktion in konventioneller Metall-Halbschalenbauweise ist in drei Hauptbaugruppen aufgeteilt – Kabine, Heck und Turbinenaufsatz. Als U-Boot-Jagdhubschrauber ist die KA-27 in der Lage, bei einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 75 km/h getauchte U-Boote bis in eine Tiefe von 500 m zu erfassen und zu bekämpfen. Dank des stabilen Autopiloten und des INS kann der Pilot den Hubschrauber über einem Objekt bei jedem Wetter (bis Windstärke 5) stabil schweben lassen. Von der Ausrüstung her ist die KA-27 sowohl in tropischen wie auch arktischen Gegenden zu jeder Tages- und Nachtzeit autonom einsetzbar. Die Erfassung von U-Booten oder Überwasserfahrzeugen kann mit Seeradar, Osminog-MAD, einem WGS-3-Tauchsonargerät, dem APM-73V-MAD und abwerfbaren Sonarbojen erfolgen. Die MAD-Boje ist unter dem Heck angebracht und wird beim Sucheinsatz an einem 85 m langen Kabel durch das Wasser gezogen. Ein IFF (Freund-Feind-Erkennungssystem) besitzt ausschließlich die Exportvariante KA-28. Die erste Stationierung fand auf den Raketenzerstörern der Udaloj-Klassestatt. Der Hubschrauber verfügt wie sein Vorgänger über zwei koaxiale Rotoren mit faltbaren Rotorblättern, womit auf einen Heckrotorverzichtet werden kann. Um Einsätze in der Arktis und auf rauer See zu ermöglichen, sind die Rotorblätter beheizbar und die Struktur des Hubschraubers aus korrosionsbeständigen Werkstoffen hergestellt. Die Besatzung ist für den Notfall mit S-4B-Fallschirmen und NAZ-7M-Überlebensausrüstung unter den Sitzen ausgestattet. Die Bewaffnung ist wie im Vorgänger KA-25 in einem mit Klappen verschlossenen Waffenschacht unter der Kabine untergebracht, da die geplante Verwendung von nuklearen Wasserbomben einen mit Triebwerkszapfluft beheizbaren Schacht erforderte. Dahinter befinden sich zwei Klappen für das Tauchsonargerät WGS-3. Das vierrädrige Fahrwerk wurde für den Einsatz auf rollenden Schiffen ausgelegt. In seitlichen Behältern sind zwei Luftkissen für Notwasserlandungen untergebracht. Damit kann die Besatzung den Hubschrauber noch über der Wasserlinie verlassen und zum Notfall-Schlauchboot schwimmen. Zusätzlich zu den beiden Hauptturbinen ist ein Iwschenko-AI-9W-Notfallaggregat (APU) eingebaut. Die mitgeführten 3.270 Liter Kerosin sind auf zehn Gummitanks unter und in der Kabine verteilt. Interner Waffenschacht:

Waffenzuladung bis zu 4000 kg Waffen im internen Waffenschacht im Rumpfboden:
Torpedos
  • 4 × APR-2E "Jastreb-M"-Torpedo (350 mm)
  • 2 × APR-3EUD-Torpedo (350 mm)
  • 2 × 2.000-kg-Torpedo (450 mm)
  • 2 × WTT-1-"Strisch"-Torpedo (AT-1M, B-1 DC oder E45-75A, 560 kg, 450 mm)
  • 1 × E45-7A-Torpedo (533 mm)
  • 1 × DB4-Torpedo mit Nukleargefechtskopf
  • 1 × TT-4-Torpedo
  • 1 × UMGT-1-"Orlan"-Torpedo
Wasserbomben
  • 4 × S3W-aktiv zielsuchende Wasserbomben
  • 12 × PLAB-250-120-Wasserbomben
  • 12 × PLAB-10K-Wasserbomben
  • 2 × B-1-Wasserbombe
Zusatzbehälter
  • 2 × Zusatztank mit 500 Liter (110 Gallonen) Kerosin
  • 36 × RGB-NM-1-Sonarbojen
An Außenlaststationen:
Waffenzuladung bis zu 200 kg Waffen an einem KD2-323-Doppelrack an der linken Heckseite
Ungelenkte Bomben
  • 2 × OMAB 25-12D-Markierbomben
  • 2 × OMAB 500-Markierbomben
Selbstverteidigungssysteme:
Aktive Maßnahmen
  • 4 × Täuschkörperwerfer APP-50 mit je 12 × 50-mm-Düppel-Patronen oder Hitzefackeln
  • 2 × EKSP-39-Signalraketenwerfer für je vier verschiedenfarbene Signalraketen beidseitig zu Beginn des Heckauslegers
Passive Maßnahmen
  • 2 × SRO-2M-"Chrom"-Radarwarnsensoren in den frühen Varianten
  • 2 × SRO-21P-"Parol"-Radarwarnsensoren in den späteren Varianten




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