PROJEKT-206 - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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PROJEKT-206


SHERSHEN-KLASSE

Projekt 206 mit dem Decknamen Schtorm (russisch„Шторм“) (deutsch: „Sturm“), von der NATO später als SHERSHEN-KLASSE bezeichnet, war eine Klasse von Torpedobooten, die während des Kalten Krieges in der Sowjetunion konstruiert und deren Boote, neben dem Einsatz in der sowjetischen Marine, in mehrere Staaten exportiert wurden. 1955 stellte die sowjetische Marine fest, dass ein neuer Typ von Torpedoboot benötigt wurde. Die Boote sollten eine größere Reichweite und deutlich stärkere Bewaffnung erhalten als die kleinen hölzernen Boote des Projekts 183, P-6-KLASSE, die bis dahin verwendet wurden. So wurde das Planungsbüro 5 (später als „Almas“ bekannt) mit einer entsprechenden Entwicklungsarbeit beauftragt, die zwischen 1957 und 1959 durchgeführt wurde. Der geplante Stahlrumpf ähnelte dabei dem der Raketenboote des Projekts 205, die Maschinenanlage war bei beiden Klassen identisch. Neben vier Torpedos wurden zwei Türme mit Maschinenkanonen installiert, deren Waffenfeuer erstmals bei einem so kleinen Boot der sowjetischen Marine auch per Radar gelenkt werden konnte. Die Reichweite betrug 800 Seemeilen bei 30 Knoten und die autonome Einsatzdauer lag bei rund fünf Tagen. Bei der Formgebung der Aufbauten achtete man darauf, dass nach einer Kontamination der Oberflächen durch Kampfstoffe oder nukleare Partikel eine Dekontamination schneller durchgeführt werden konnte. Dazu wurden die Kanten abgerundet, so dass Waschwasser oder spezielle Reinigungsflüssigkeiten leicht ablaufen konnten. Drei Dieselmotoren vom Typ M-503 mit je 4.000 PS Leistung bei 2.200 Umdrehungen pro Minute wurden im Rumpf verbaut. Jeder dieser 5,4 Tonnen schweren Reihensternmotoren trieb eine Welle an. Die Propeller auf diesen Wellen konnten die Boote auf bis zu 45 kn Fahrt beschleunigen. Die Reichweite betrug 800 Seemeilen bei 30 Knoten Fahrt beziehungsweise 460 Seemeilen bei 42 Knoten. Die Schiffe waren nur begrenzt hochseetauglich und in erster Linie für Operationen im Küstenvorfeld bestimmt. Ihre Waffen konnten nur bis zu einem Seegang der Stufe 5effektiv eingesetzt werden. Die Primärbewaffnung bestand aus vier einzelnen 533-mm-Torpedorohren des Typs OTA-53-206. Die Rohre konnten nicht mit Bordmitteln nachgeladen werden, so dass nach dem Verschuss der vier Waffen eine Versorgungseinrichtung angelaufen werden musste. Die Rohre wurden an Deck, je zwei auf beiden Seiten des Aufbaus, mit Schussrichtung nach vorn installiert. Zwei Türme mit je zwei achsparallel montierten 30-mm-Maschinenkanonen des Typs AK-230 wurden zur Nahbereichsverteidigung installiert. Einer wurde vor dem Aufbau auf die Back gesetzt, der andere stand auf einem Aufbau auf dem Achterschiff. Die Waffen hatten eine Kadenz von 500 Schuss/Minute und eine Reichweite von etwa fünf Kilometern. Backbord und Steuerbord war ein Gerüst montiert zur Aufnahme von je 6 Wasserbomben. Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE verfügte allerdings über kein Sonar zur Suche nach U-Booten, so dass diese Wasserbomben nur in Zusammenarbeit mit entsprechend ausgerüsteten Einheiten gezielt eingesetzt werden konnten. Über zwei Schienen an Deck konnten die Boote auch acht sowjetische KMD-500- oder vier KMD-1000-Seeminen lagern und über das Heck absetzen. Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE war mit einem MR-102-Radar (NATO-Bezeichnung: "Pot Drum") zur Suche nach Luft- und Oberflächenzielen ausgerüstet, das auf dem Mast installiert war. Es arbeitete im X-Band. Zur Leitung des Waffenfeuers der beiden AK-230-Geschütztürme war das MR-104-"Rys"-Leitradar (NATO-Bezeichnung: "Drum Tilt") installiert, dessen Sensor mittschiffs auf dem Dach des Aufbaus montiert war. Zur Freund-Feind-Erkennung wurde ein von der NATO als "High Pole A" bezeichnetes System mit einem Sensor am Mast installiert.

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